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Montag, 07. Juni 2021


Uns erreichte folgende Bitte um Unterstützung der Bürgerinitiative „Knollstraße/Bürgerpark“.

Dem kommen wir gern nach: Infos und Widerspruch am Ende des Textes zum Download.

Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen,

gern unterstützen wir eure Kampagne des Unterschriftenforums mit der Unterschriftensammlung. Wir bitten aber auch euch um Unterstützung.

Es geht darum, dass hinter den Häusern an der Knollstraße in Richtung Regenrückhaltebecken ein neues Bebauungsgebiet entstehen soll. Das Gelände gehört der Klosterkammer Hannover und es handelt sich um Gartenpachtland, das den Häusern an der Knollstraße angegliedert ist. Bisher war hier das Bauen in zweiter Reihe generell untersagt, weil es sich um „Gartenland“ handelt. Nun soll es aber in „Bauland“ gewandelt werden. Die Häuser hier verlieren damit komplett ihr Gartenland.

Den Versuch ,,hier ein Baugebiet entstehen zu lassen gab es 1985 schon einmal. Damals konnte eine Bürgerinitiative dieses Gelände noch als Kompromissvorschlag heraushandeln. Geopfert wurden damals die Obstwiesen an der Moorlandstraße und Gartengrundstücke an den Terrassen am Bürgerpark. Nun wollen Investoren wieder ein Stück Natur am Bürgerpark opfern und hier bauen. Auf die besondere ökoklimatische Relevanz von Gärten nahe dem Stadtzentrum, müssen wir an dieser Stelle nicht hinweisen.

Grundsätzlich unterstützen auch wir die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt oder in Stadtnähe. Wenn aber durch eine Bebauung, wie an der Knollstraße geplant ungünstige klimatische Veränderungen (Stadterwärmung und Verhinderung von Luftaustausch)geschaffen werden und eine Bedrohung der Tierwelt die Folge sind, so lehnen wir dies vehement ab. Im Übrigen wird noch nicht einmal garantiert, dass es sich bei der angestrebten Bebauung um sogenannten „bezahlbaren Wohnraum" handelt. Hier werden wohl überwiegend Luxusappartements in bester Lage am Sonnenhügel entstehen. Für Familien mit kleinem Geldbeutel sind die nicht geeignet.

Empört sind die Menschen hier, wie mit ihren Interessen umgegangen wird. Die Häuser an der Knollstraße wurden in den 1920er Jahren gebaut und in Erbpacht verpachtet. Das Land hinter den Häusern diente mit dem Anbau von Obst und Gemüse zur Lebensmittelversorgung des ehemaligen Landeskrankenhauses und den Bewohnern und Bewohnerinnen der Häuser an der Knollstraße. Seitdem haben die Menschen hier das Land bearbeitet, gestaltet, gepflegt und für ihre Bedürfnisse genutzt. Heute verbringen die Menschen hier ihre Freizeit mit „Hobbygärtnern“, „Kinderbetreuung“ oder genießen die Gärten mit einem wunderschönen, entspannenden Blick ins Grüne. Gerade die Gärten machen hier einen besonderen Teil der Lebensqualität aus.

Die Umwidmung in Bauland bringt die Menschen hier in große Not. Einige politische Parteien wie die CDU und die SPD und leider auch einige „Grüne“ wollen unsere Einwände nicht hören. Auch die Klosterkammer interessiert sich nur für ihren Gewinn: „Sei`n Sie doch froh, dass Sie so lange, so schöne Gärten hatten.“ – Ja, fast 100 Jahre! Kommentar überflüssig -

„Das sind doch „Luxusgärten“ Da ist Bauen möglich!“ (Zitat Frank Otte, Stadtbaudezernent). „Ja, überall, wo gebaut werden soll, erhebt sich Widerspruch…“ (so, eine genervte „grüne“ Stimme). „Stadtnahes bauen, heißt auch weniger Autoverkehr in der Innenstadt. Das ist doch das, was alle wollen.“ – Ja, aber so doch nicht! Solch ein Umgang mit den Bürgern und Bürgerinnen hier ist eine Bürgerbeleidigung!

„Wir werden die Bebauung kritisch begleiten.“, verspricht die SPD in ihrem Wahlkreis-Flugblatt. – Wo bleibt ihr sozialpolitisches Engagement? Das ist gar keine Haltung! Wessen Interessen werden hier bedient?

Die CDU kommentiert: „Wir wollen doch eine stadtnahe Mischbebauung!“ „Außerdem kann man es nicht immer allen recht machen.“ – Die CDU will es hier der Klosterkammer, dem Investor und den betuchten Wohnungssuchenden recht machen! Wohlwissend, dass sich hier „einer eine goldene Nase verdienen will“, unterstützt sie das Bauvorhaben. Es entsteht der Eindruck, dass wir hier einfach nur belogen werden!

„Das Gelände gehört ja noch nicht mal der Stadt, was sollen wir da denn machen?“, tönt es aus der Verwaltung. Wir werden vertröstet: „Das „beschleunigte Verfahren“ ist ja vom Tisch! Es wird doch noch eine Bürgerbeteiligung geben.“ -


Nichthandeln ist auch Handeln und die Verantwortung weiterzuschieben hilft denen, die die hier bauen wollen. Und das sind nun mal nicht die klima- und umweltbewussten Bürger und Bürgerinnen aus der Knollstraße.


- Was nützt eine Bürgerbeteiligung, wenn schon im Vorfeld klar ist, dass hier gebaut werden soll und der Investor BÖVINGLOH nach Ablehnung des ersten Bauplans, von dem „Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt“ den Auftrag bekommen hat, einen neuen Bauantrag zu stellen? – Wir wollen aber, dass „Gartenland“ Gartenland bleibt!

Unsere Befürchtungen bezüglich einer Veränderung des Bebauungsplans an der Knollstraße besteht auch darin, dass es schon Einflussnahmen auf Entscheidungsträger im Rat der Stadt gibt, die auch von parteipolitischem Interesse geprägt sind. Deshalb wenden wir uns insbesondere auch an euch und würden uns sehr freuen, wenn wir von eurer Initiative Unterstützung bekämen.

Warum noch eine Unterschriftensammlung?

„Das Gartenland an der Knollstraße zählt leider offiziell nicht zu den „Grünen Fingern“ und hat von daher einen anderen Status.“ Auch dieses bekloppte Argument ist uns schon von Seiten der Stadtverantwortlichen entgegengebracht worden. Deshalb reicht es nicht, wenn sich die „Bürgerinitiative Knollstraße/Bürgerpark“ den Streitern für den „Erhalt der Grünen Finger“ anschließt. Uns wurde sogar versucht zu unterstellen, wir würden unser Gebiet gegen die anderen Initiativen ausspielen. Unfassbar!

Im Anhang findet ihr ein Flugblatt und unsere Unterschriftensammlung. Wir sind über jede Unterstützung dankbar und wir sind auch gern bereit, genauere Auskunft zu geben. Wir zeigen euch gern diese Gärten. Meldet euch bei uns und schaut euch an, was hier geschehen soll. Wir sammeln die Unterschriftenlisten in Knollstraße 77, 49088 Osnabrück, Ein herzliches Dankeschön an euch!

 

Mit solidarischen Grüßen,

Heike und Rolf Tennstädt

(für die Bürgerinitiative „Knollstraße/Bürgerpark“)

buergerini.knollstr@outlook.de


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